Leben mit Büchern

Schlagwort: Roman (Seite 3 von 3)

War die Buchhändlerempfehlung – Eva Ibbotsons „Die Morgengabe“ – eine gute?

Anna ist 14 Jahre alt und mag Sport, vor allem das Reiten und die Pflege der Pferde.

Ihr wurde schon zu Beginn ihres Lebens viel vorgelesen und dabei ihre Vorliebe für Bücher geweckt. Sie lernte früh zu lesen, da das selbst Lesen eine notwendige Folge war, um mehr Bücher entdecken zu können.
Mein glückliches Leben von Rose Lagercrantz und Eva Eriksson ist das Kinderbuch, welches jeden ihrer Umzüge mitmachen wird. Da sie zuletzt Charlotte Brontës Jane Eyre ständig aus dem Bücherregal ihrer Mutter nahm, um darin zu lesen, gab es zu Weihnachten eine eigene, natürlich die gleiche Klassiker-Ausgabe sowie das Taschenbuch in neuer Übersetzung.
Auf Empfehlung der Inhaberin unserer örtlichen Buchhandlung, erhielt Anna noch Die Morgengabe als zusätzliches Weihnachtsgeschenk.

Weiterlesen

Manchmal ist es so einfach, oder ?

Palo Alto die Stadt an der Küste Kaliforniens bringt man vor allem mit dem Silicon Valley und den dort ansässigen Computerfirmen in Verbindung.

John Jay Osborn, Autor von Liebe ist die beste Therapie, ist in Palo Alto geboren und lebt wie seine Protagonisten Charlotte sowie ihr Mann Steve in der Universitätsstadt an der San Francisco Bay. Hier treffen sich die Eheleute regelmäßig zur Paartherapie in Sandys Praxis.
Irgendetwas ist schiefgelaufen in ihrer Ehe. Steve hat Charlotte betrogen, sie ihn verlassen, aber abfinden wollen sich beide nicht mit dem endgültigen Scheitern ihrer Ehe. Therapeutin Sandy sieht zu Beginn auch nur geringe Chancen die Beziehung zu retten. Sie hat für die von beiden aufgebaute Ehe einen leeren Stuhl im Raum reserviert und will diesen wieder Besetzen.

Im Stil eines Kammerspiels strapaziert Osborn zwar manche Metapher etwas über, dennoch lässt sich Liebe ist die beste Therapie gut lesen und man möchte wissen, ob Charlott und Steve wieder zusammenkommen.

John Jay Osborn: Liebe ist die beste Therapie, aus dem Amerikanischen von Jenny Merling, Diogenes 2018, ISBN der Leinenausgabe
978-3-257-07043-9

Dörte Hansens bewegender Roman „Mittagsstunde“

Ein Raunen freudiger Erwartung erfüllte das Deutsche Theater Göttingen. Die Besucher unterhielten sich leise. Die Tochter sei Buchhändlerin und habe ihr zum Besuch dieser Lesung dringend geraten, sagte eine Dame. Andere haben Altes Land gelesen und wollten nun die Autorin und ihren neuen Roman Mittagsstunde kennenlernen.

Dörte Hansen war zu Gast beim Göttinger Literaturherbst und schon Tage vorher war die Veranstaltung ausverkauft. Ihr Debüt Altes Land wurde 2015 zum Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels gewählt und im Gespräch mit NDR-Kultur-Redakteur Joachim Dicks erzählte Dörte Hansen, dass der Stoff zu dem neuen Roman Mittagsstunde sie bereits lange Zeit vor dem Bestseller Altes Land sehr beschäftigte.

Weiterlesen

Hoffnung, Phantasie und Träume

Hoffnung, Phantasie und Träume tragen Bethany durchs Leben. Wacht sie auf, zieht es sie immer wieder ans Meer, an dem ihr nach Krisen – auch „ontologischer Art“ – bewusst wird, „wie unbedeutend sie ist, ein kleiner zweibeiniger Homunkulus inmitten dieser ungeheuren Weite, ein kleiner Punkt, eine winzige Mücke, die in dieser elementaren Natur aus Sand, Wasser und Himmel dahinkrabbelt“.
Sie möchte Schriftstellerin, Schauspielerin und auch Fotografin werden, aber vor allem möchte sich Bethany – wie viele jungen Menschen Anfang 20 – von ihren Eltern, vornehmlich ihrer Mutter lösen, bei der sie nach jeder gescheiterten Kurzbeziehung immer wieder einzieht.

William Boyd zeichnet in seinem Roman All die Wege, die wir nicht gegangen sind eine junge Frau, die um ihre Fehler weiß, der es aber schwer fällt diese nicht zu wiederholen.

All die Wege, die wir nicht gegangen sind ist eine intelligente, im heutigen London angesiedelte Coming-of-Age-Geschichte, die ganz nebenbei auch die Entwicklung Bethanys‘ Eltern erzählt und durchweg elegant formuliert ist.

Wird Bethany den für sie richtigen Weg gehen und ihren Platz in dieser Welt finden?

William Boyd: All die Wege, die wir nicht gegangen sind, in der Übersetzung von Ulrike Thiesmeyer, Gatsby im Kampa Verlag 2018, ISBN der Leinenausgabe
978-3-311-21003-0

Das reale Grauen in Literatur verpackt

Von dem Autor und Journalisten Olivier Guez ist in Deutschland vor allem der Film Der Staat gegen Fritz Bauer bekannt. Für das Drehbuch erhielt er den Deutschen Filmpreis.

Dass Guez einen Abschluss in Internationalen Beziehungen vorzuweisen hat und unter anderem auch an der angesehenen London School of Economics studierte, ist für die Einordnung des historisch-politischen Hintergrunds seines Romans Das Verschwinden des Josef Mengele von großem Wert. Am Ende des Buchs finden sich Quellenangaben, wie für eine historische Facharbeit. Dies ist der Roman aber mitnichten.

Weiterlesen

Was bleibt?

In seinem Leben ist Wolf Wondratschek dem Literaturbetrieb eher aus dem Weg gegangen. So verkaufte er das Unikat seines Romans Selbstbild mit Ratte an eine Privatperson, die später Initiator des für Wondratschek extra ausgerufenen Alternativen Büchner-Preises wurde.
Für sein neustes Selbstbild mit russischem Klavier betritt er nun die Pfade des etablierten Ullstein-Verlags.
Und mit wunderbar altersweise anmutendem Erzählton reflektiert hier der Schriftsteller mit einem russischen Pianisten über das Leben, – ihr Leben.

Weiterlesen

Sternenmann

Miss Gladys und ihr Astronaut von David M. Barnett

Mit seinem Roman um den Astronauten Thomas Major und der in Nöten geratenen Familie Ormerod ist David M. Barnett ein unterhaltsamer Roman gelungen, der eine breite Leserschaft anspricht.

Er ist Familien- und Entwicklungsroman mit Bezügen zur britischen Popkultur der 70er Jahre bis heute und lässt einem die Protagonisten ans Herz wachsen. Manchem könnte dies etwas gefühlig daherkommen, aber insgesamt hinterlässt das Buch einen gut gelaunten Leser.

Es gibt eine kleine Dosis humorvoll verpackte Sozialkritik, ohne echtes Drama. Barnett kommt mit seiner Geschichte – bei aller Skurrilität der Handlung – ganz nah an das wirkliche Leben.

Und nach der Lektüre muss der echte David Bowie Fan erst mal wieder „Ziggy Stardust“ auflegen 😊.

David M. Barnett: Miss Gladys und ihr Astronaut, aus dem Englischen übersetzt von Wibke Kuhn, Ullstein 2018, ISBN der kartonierten Ausgabe
978-3-548-28954-0,
der E-Book-Ausgabe (epub) 9783843717113

Neuere Beiträge »

© 2024 vitaLibris

Theme von Anders NorénHoch ↑

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Webseite sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn Sie diese Webseite ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwenden oder auf "Akzeptieren" klicken, erklären Sie sich damit einverstanden. Weitere Hinweise zur Verwendung von Cookies auf dieser Webseite finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Schließen