Leben mit Büchern

Schlagwort: Regiokrimi

In Real Life

Kürzlich war ich in Leer unterwegs. In Real Life, also im echten Leben. Nicht in irgendeiner Karten-Maps-Virtual-Reality-Brillen-App. Ich habe mich dort wirklich sehr willkommen gefühlt, sodass ich mir in einer lokalen Buchhandlung die auf dem Beitragsfoto abgebildete Postkarte als Lesezeichen aussuchte. Aber was wäre ein Lesezeichen schon ohne Buch? Zur rechten Zeit am rechten Ort — eben in besagter Buchhandlung — war leicht ein passendes gefunden. Auf Norderney spielten zwar gleich mehrere Krimis, doch auch in Leer schläft das Verbrechen offenbar nicht.

Im Kriminalroman Tödlicher Vierer von Peter Gerdes wird auf einem ostfriesischen Mittelaltermarkt ein Mann ermordet. Da das Opfer in Oldenburg gemeldet ist, bittet die Kripo Leer die Oldenburger Kollegen um Amtshilfe. Bei den Ermittlungen trifft Hauptkommissar Stahnke auf alte Bekannte aus seiner Vergangenheit, allesamt ehemalige Mitstreiter aus dem Titel gebenden Rudervierer. Wie sehr sind sie in diesen Fall von organisierter Kriminalität und Korruption verstrickt? Die Spuren führen bis in die Niederlande und die Gegner sind so mächtig, dass Stahnke suspendiert wird und untertauchen muss.

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Urlaub mit Mord

Seinen Urlaub auf einem Campingplatz zu verbringen ist bekanntlich nicht jedermanns Sache. So auch nicht die des Polizeiobermeisters Richard Staudinger. Von seiner Chefin, Kommissarin Paula Frischkes, und der Schwester gedrängt, verschlägt es den Franken dann doch mit seinem alten Zelt auf den Platz ins idyllische Oberbürzl nahe Regensburg.
Nun hat er sich noch nicht mal richtig mit den Gepflogenheiten beim Spülen, Duschen oder Angeln vertraut gemacht, da findet sich in dem den Campingplatz angrenzenden Wald — genauer, im sogenannten Spukhäusl — ein Toter.
Auch um die eigene Sicherheit bedacht, beginnt Staudinger der Sache nachzugehen und erfährt schaurige Geschichten aus der Vergangenheit.

Camping mit Mord ist ein humorvoller Regiokrimi, bei dem das Feuilleton der Zeitung, hübsch gefaltet, schon mal als Sonnenhut dient. Ab und an wird es sogar spannend in der Oberpfalz.
Als Leser — sollte man dem Camping auch nicht so zugeneigt sein — kann man Staudingers kurzweiligen Urlaub ohne Gefahren, im Trocknen und vor Insekten geschützt, durchaus genießen.
Vor allem dann, wenn seine Schwester, die doch etwas anstrengend daherkommt, ihn in Ruhe lässt.

2015 erschien von Martina Tischlinger mit Kloß mit Soß der erste Band um die Kommissarin Paula Frischkes. Ob bloß abgekupfert oder als Hommage gedacht, erinnert die Konstellation der in die Provinz versetzten Großstädterin jedenfalls sehr an die Fernsehserie „Mord mit Aussicht“.

Martina Tischlinger: Camping mit Mord, Emons Verlag 2020,
ISBN der kartonierten Ausgabe 978-3-7408-0825-9,
ISBN der E-Book Ausgabe (epub) 978-3-96041-629-6

Auf Andreas Föhr ist Verlass

Ach ja, kaum sah ich, dass mit Unterm Schinder der neunte Band der Regio-Krimi-Reihe um Kommissar Wallner und den sehr kreativ arbeitenden Polizeiobermeister Leo Kreuthner aus dem bayerischen Miesbach erschienen ist, da war er auch schon gelesen.

In dem jüngsten Kriminalroman von Andreas Föhr werden Kreuthner und seine neue Kollegin Lisa auf einem abgelegenen Hof in eine eigentlich von ihm — um bei ihr Eindruck zu schinden — inszenierte, dann aber überraschend doch mit scharfer Munition geführte Schießerei verwickelt.
Danach entdecken sie im Haus auch noch eine Tote: Carmen Skriba. Vor zwei Jahren wurde bereits deren Mann erschossen und Wallner hat für diese Tat eine gewisse Jennifer Wächtersbach hinter Gitter gebracht.
Die Motive für die Morde liegen jedoch weit mehr als zwei Jahre zurück. Im Prolog und in Rückblicken erhalten die Leser einen kleinen Vorsprung bei den Ermittlungen, die bis in die Münchner Halb- und Unterwelt, zu Autohändlern und Kredithaien führen.

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Am Abgrund lässt man gern den Vortritt

Am Abgrund lässt man gern den Vortritt könnte im Herbst 2018 ein Gedanke sein, der einige Akteure der großen Koalition umtreibt. Hier handelt es sich jedoch um den von Jörg Maurer raffiniert formulierten Titel seines zehnten Alpenkrimis.

Seit seinem Erscheinen in diesem Frühjahr wollte ich mir Maurers kabarettistischen Sprachwitz wieder einmal gönnen und habe nun aber ganz gegen meine Gewohnheiten zum Hörbuch gegriffen.

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Ein Kommissar ist auch nur ein Mensch

Zu Allerheiligen besucht Kluftinger mit seiner Familie den Friedhof. Bestürzt entdecken sie ein frisches Grab, darauf ein Holzkreuz mit seinem Namen versehen. Seine Todesanzeige steht kurz darauf in der Zeitung und Sterbebildchen mit Kluftingers Konterfei werden in der Kirche verteilt. Wer hat es auf den Kommissar abgesehen?

Um dies rauszufinden, begleitet der Leser ihn – von Freunden und Fans kurz Klufti genannt – in mit gewohntem Dialogwitz geschriebenen Rückblicken bis in seine Jugendzeit. Man erfährt z.B., wie er seinen Dauerrivalen Dr. Langhammer oder seine Frau kennengelernt hat.

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