Leben mit Büchern

Schlagwort: Kinder

Momo, eine Sternstunde der Literatur

Von den Sternstunden und den Stundenblumen des Lebens erzählt Michael Ende in Momo, einer der vielen unvergesslichen Geschichten des 1995 verstorbenen Schriftstellers.

Momo selbst, ein Kind mit langem Rock und großer Männerjacke, hört vor allem gut zu. Dabei öffnet sie die Herzen ihrer Freunde und verkörpert so das Menschliche schlechthin.
Ihre engsten Freunde sind Beppo Straßenkehrer und Gigi Fremdenführer. Der alte Beppo ist ein ruhiger Charakter, der lange überlegt, ehe er überhaupt redet. Für ihn kommt „alles Unglück der Welt von den vielen Lügen“. Gigi hingegen steckt voller Ideen, er führt Reisende herum und die abenteuerlichsten Geschichten sprudeln nur so aus ihm heraus.
Doch dann legt sich ein großer dunkler Schatten über die ganze Stadt. Die einbrechende Kälte bedroht Momo und all ihre Freunde. Die grauen Herren mit den Zigarren sind Zeit-Diebe und beginnen ihren Eroberungszug.
Mit Hilfe der Schildkröte Kassiopeia findet Momo zu Meister Hora. Gemeinsam wollen sie das Schlimmste verhindern und den Menschen ihre Lebenszeit zurückbringen.

Michael Ende hat mit Momo einen Märchen-Roman geschrieben, aus dem wahrscheinlich jede und jeder etwas für sich mitnehmen kann:

Was die Menschen mit ihrer Zeit machen, darüber müssen sie selbst bestimmen. Sie müssen sie auch selbst verteidigen.“

Und alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist verloren“.

Die Menschen „wollen lieber denen glauben, die ihnen Angst machen.“

Es gibt Reichtümer, an denen man zugrunde geht, wenn man sie nicht mit anderen teilen kann.“

Denn die wirkliche Zeit ist eben nicht nach der Uhr und dem Kalender zu messen.“

Dies sind nur einige kurze Zitate aus den Seiten 176/177 sowie 237 und 238, aber es gibt noch so viel mehr in dieser Geschichte, über das es sich lohnt, ein wenig nachzudenken …

Momo ist ein wunderbares Vermächtnis an all seine Leser*innen. Möge diesem Roman immer wieder eine Stunden-Blume aufblühen.

Michel Ende: Momo oder Die seltsame Geschichte von den Zeit-Dieben und von dem Kind, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte
Ein Märchen-Roman mit Bildern des Autors

Die sehr schöne Umschlaggestaltung ist von Eva Schöffmann-Davidov.

 

Die Erstausgabe dieses Buches erschien 1973

ISBN der vorliegenden Ausgabe 978-3-522-20275-6

Thienemann in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH, Stuttgart 2021

Mothers on Earth

Während bald wieder die Geburt eines Sohnes vor 2019 Jahren gefeiert wird, beklagt UNICEF 30 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention deren mangelnde Umsetzung.
Neben die alten Probleme, wie Armut und schlechte Gesundheitsversorgung, treten Klimawandel und Cypermobbing, und allein im Zusammenhang mit Migration befinden sich 330.000 Kinder in Haft oder anderen Einrichtungen, wie Heimen oder Flüchtlingslagern. Weltweit seien laut einer Studie der Vereinten Nationen mehr als sieben Millionen Kinder ihrer persönlichen Freiheit beraubt.
Es bleibt eine immerwährende Aufgabe, auf das Leben der Kinder dieser Welt zu schauen. Nicht nur zu Jahrestagen oder Weihnachten.

In dem bei S. Fischer erschienenen Bildband Mothers on Earth der israelischen Fotografin Aliza Auerbach, macht der Verlag vorab auf die Arbeit von UNICEF aufmerksam.

Auerbach schaut auf die Mütter dieser Welt und sieht dabei auch auf die Kinder. Und wenn wir auch selbst keine Kinder haben, sind wir doch das Kind unserer Mutter. Dies ist eine elementare Erfahrung, die wir alle gemeinsam haben und im hier vorgestellten Buch zum Ausdruck kommt.

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Über das Vorlesen oder die Bedeutung des Kuschelns

Anlässlich des Bundesweiten Vorlesetags, den die Organisatoren seit 2004 als Deutschlands größtes Vorlesefest feiern, versuchen Prominente und Büchermenschen in diversen Medien, dem Vorlesen eine Lobby zu geben.
Die Süddeutsche Zeitung ließ am 15.11.2019 auf ihrer Panorama-Seite die Schauspielerin und Hörbuchsprecherin Anna Thalbach mit wichtigen Anregungen zu Wort kommen, wartete allerdings mit dem Zitat in der Überschrift auf, dass es ein Verbrechen sei, wenn Eltern ihren Kindern nicht vorläsen.

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Familie im Blick

Unbestreitbar ist Leander Scholz in unserer Gesellschaft und im Literaturbetrieb eine Ausnahme. Als Autor schrieb der inzwischen habilitierte Philosoph seine Romane und auch Zusammenleben – Über Kinder und Politik aus einer sehr persönlichen Motivation. Als Vater gehörte er zu den wenigen Männern die Elternzeit über anderthalb Jahre nahmen, während die Frau Vollzeit erwerbstätig war.
Angeregt durch die Zuschriften zu seinem Artikel in der Welt über diese eher ungewöhnliche Vaterrolle und die für ihn daraus resultierende innige Beziehung zu seinem Sohn, entstand dann das vorliegende Buch.

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Über das Lesen (lernen)

Begreifend Verstehen

„Lesen ist ein leises Thema“, sagt die Hamburger Autorin Kirsten Boie in einem Interview mit dem WDR. Sie ist Initiatorin der Petition „Jedes Kind muss lesen lernen!“, die auf der Plattform Change.org am 15.08.2018 startete. Aufgerüttelt durch die letzte IGLU-Studie (internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) 2016, nach der knapp 20 Prozent der Viertklässler nicht sinnentnehmend lesen können, fordern die Unterzeichner von den Ländern mehr Geld für die Leseförderung an Grundschulen, Schulbibliotheken und die Lehrerausbildung.

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