Mein Leben mit Büchern wird noch überwiegend analog gelebt. Aber auch ich lese zunehmend digital. E-Books, e-Paper und natürlich im weltweiten Netz. Vor allem zur schnellen Informationsbeschaffung ist diese digitale Welt durchaus nützlich. Aber man sollte sich nicht in ihr verirren. Informationen müssen geprüft, die Interessen der Informationsquelle hinterfragt und andere Bewertungen eingeholt werden. Das geht natürlich auch leicht und schnell im Netz. Auf der Internetseite eines Onlinehändlers finde ich fast alles. Aber auch so viel, was ich nicht gesucht habe. Ich ertrinke fast in der Informationsflut und verliere kostbare Lebenszeit, während der Onlinehändler immer größer wird. Immer mehr Käufer dieses Onlinehändlers glauben noch zu sparen, doch mit jedem Kauf tragen sie zu dessen Machtposition bei. Zu dessen Händlermacht, Geldmacht, Meinungsmacht.
Aber es gibt Alternativen. In der virtuellen Welt und vor allem vor der eigenen Haustür. In der nächst größeren Stadt, im eigenen Kiez oder Dorf. Geh raus in deine mal sonnige, mal regnerische Welt. Wenn du nass wirst, wirst du auch wieder trocken. Kauf dir den Schirm im Geschäft deines Ortes. Trotz Klimawandels ertrinken wir eher nicht an einem Schauer und wir lernen wieder mit Menschen von Angesicht zu Angesicht zu sprechen. Wir können unseren Unmut, aber auch unsere Zufriedenheit, an der Vorauswahl des Händlers persönlich kundtun. Oder wir bestellen bei dem Händler im Ort. Diesen Service bietet inzwischen auch fast jeder Einzelhändler an. Persönlich, telefonisch – ja, mit Smartphones kann man auch telefonieren – oder im Netz. Und das ist selten wirklich teurer, denn die persönliche Kommunikation und Zeitersparnis bei der Suche nach dem günstigsten Angebot, kann ich als Gewinn verbuchen.
Bei deutschsprachigen Büchern gibt es sogar keinen Preisunterschied. Egal wo ich sie kaufe – beim Onlinehändler oder beim Buchhändler meines Vertrauens.
Auch heutzutage gibt es noch idealistische Buchhändler und Buchhändlerinnen. Sie machen ihre Arbeit aus Liebe zum Buch, zur Sprache, zum Wort oder Bild. Und auch an der Freude daran, diese Liebe zu Teilen. In der Beratung und dem Verkauf an ihre Kunden.
Buchbesprechungen im Netz sind eine Alternative, aber der persönliche Austausch ist nicht zu ersetzen.
Auf dieser Literaturseite gibt es Ideen und Anregungen für das persönliche Gespräch! Mit Buchhändlern und Buchhändlerinnen, Kollegen und Kolleginnen, Bekannten und Verwandten, Freunden und Freundinnen.
Und wenn man dann noch Zeit hat, kann man natürlich auch digital miteinander ins Gespräch kommen.
Entschleunigung und Genuss stehen im Mittelpunkt.
Zeit für das Buch – Zeit für Bücher.