Seinen Urlaub auf einem Campingplatz zu verbringen ist bekanntlich nicht jedermanns Sache. So auch nicht die des Polizeiobermeisters Richard Staudinger. Von seiner Chefin, Kommissarin Paula Frischkes, und der Schwester gedrängt, verschlägt es den Franken dann doch mit seinem alten Zelt auf den Platz ins idyllische Oberbürzl nahe Regensburg.
Nun hat er sich noch nicht mal richtig mit den Gepflogenheiten beim Spülen, Duschen oder Angeln vertraut gemacht, da findet sich in dem den Campingplatz angrenzenden Wald — genauer, im sogenannten Spukhäusl — ein Toter.
Auch um die eigene Sicherheit bedacht, beginnt Staudinger der Sache nachzugehen und erfährt schaurige Geschichten aus der Vergangenheit.

Camping mit Mord ist ein humorvoller Regiokrimi, bei dem das Feuilleton der Zeitung, hübsch gefaltet, schon mal als Sonnenhut dient. Ab und an wird es sogar spannend in der Oberpfalz.
Als Leser — sollte man dem Camping auch nicht so zugeneigt sein — kann man Staudingers kurzweiligen Urlaub ohne Gefahren, im Trocknen und vor Insekten geschützt, durchaus genießen.
Vor allem dann, wenn seine Schwester, die doch etwas anstrengend daherkommt, ihn in Ruhe lässt.

2015 erschien von Martina Tischlinger mit Kloß mit Soß der erste Band um die Kommissarin Paula Frischkes. Ob bloß abgekupfert oder als Hommage gedacht, erinnert die Konstellation der in die Provinz versetzten Großstädterin jedenfalls sehr an die Fernsehserie „Mord mit Aussicht“.

Martina Tischlinger: Camping mit Mord, Emons Verlag 2020,
ISBN der kartonierten Ausgabe 978-3-7408-0825-9,
ISBN der E-Book Ausgabe (epub) 978-3-96041-629-6