Zugegeben, Klassiker der Literatur finden sich auf dieser Website eher selten, und die Leser*innen meinen gar auf einem Krimiblog gelandet zu sein. Ganz so ist es wahrlich nicht. Aufmerksame Leser finden Erwähnungen von Theodor Fontane, Jane Eyre oder Hinweise auf andere Klassiker der englischen Literatur. Und selbstverständlich haben wir Klassiker wie Theodor Storms Schimmelreiter auch gerne selbst gelesen!
Eng verbunden mit Storms Biografie ist die nordfriesische Stadt Husum, was man wahrscheinlich in jedem Reiseführer über die Nordseeküste Schleswig-Holsteins nachlesen kann, auf jeden Fall in den oben abgebildeten.
Und ja, möglicherweise gehört der Kriminalroman tatsächlich zu einem auf vitaLibris leicht bevorzugten Genre. Jedenfalls habe ich mich Storm zuletzt über die historischen Romane von Tilman Spreckelsen genähert, habe sozusagen #Klassikerlesen lassen. Im Juni 2020 erschien Die Nordseefalle als vierter Band seiner Theodor-Storm-Krimis.
Kapitelüberschriften gibt es nicht, sie sind schlicht nummeriert. Stattdessen leitet der Autor die einzelnen Kapitel mit passenden Zitaten aus Storms Novellen ein. Das erste Zitat stammt aus „Draußen im Heidedorf“, die Storm 1872 veröffentlichen konnte.
In Die Nordseefalle schreiben wir jedoch das Jahr 1844 während Theodor Storm versucht seinen Lebensunterhalt durch die Tätigkeit als Advokat in Husum zu bestreiten.
„Am Sonntagmorgen hatte man den Tagelöhner Hinrich Dahl aus Schobüll in der Heide gefunden, wo er einen beträchtlichen Rausch ausschlief — auf einem Toten. Wie es dazu gekommen war, konnte er nicht sagen. Am Montag hatte sich der junge Anwalt Theodor Storm dazu bereit erklärt, Dahl zu vertreten. Weil er für die Befragung seinen Schreiber brauchte, folgte ich ihm an diesem schönen Spätsommertag zum Husumer Schloss. Im linken Seitenflügel waren Gefängniszellen untergebracht, und ich gab der ganzen Sache damals zwei Stunden: …“
Natürlich klärt sich nichts in zwei Stunden, nicht einmal innerhalb zweier Tage.