Mit dem Kriminalroman Der Turm der blauen Pferde begibt sich Glauser-Preisträger Bernhard Jaumann in die Kunstszene. Das berühmte gleichnamige Gemälde Franz Marcs gilt seit 1945 als verschollen. Letzter bekannter Besitzer war Hermann Göring. Ist es mit einem seiner Sonderzüge nach Berchtesgaden gelangt?

Nun behauptet Kunstsammler Egon Schwarzer, das Original angekauft zu haben und beauftragt die kleine Münchner Kunstdetektei von Schleewitz herauszufinden, wo sich das Bild während der letzten 70 Jahre befand.
Es folgt eine Spurensuche mit Tricks und Täuschungen allenthalben. In eingeschobenen, kürzeren Kapiteln begleitet der Leser das Bild und seine Wirkung auf die jeweiligen Besitzer, von der Vergangenheit bis in die Gegenwart.

Menschen kommen gewaltsam zu Tode und familiäre Spannungen umtreiben Archivar Max aus der Detektei. Dies erzählt Jaumann mit dem nötigen Ernst. Auf die Kunstwelt schaut er auch mit humorvoller Ironie.

Bernhard Jaumann hat es geschafft, mit Der Turm der blauen Pferde

„[…] Geschichten [zu] erfinden, die elegant über das hinwegsegelten, was man so Wahrheit nannte.“

Mir hat es Spaß gemacht, diesen Kriminalroman zu lesen.

Bernhard Jaumann: Der Turm der blauen Pferde, Galiani Berlin 2019, ISBN der großformatigen Paperback-Ausgabe
978-3-86971-141-6,
der ePub-Ausgabe
978-3-462-31970-5